Performance-Programm: Neuro-Übungen und klassisches Training zielführend kombinieren
Dec 16, 2025Egal, ob du nach einer Verletzung zurückkommst (Reha) oder deine sportliche Höchstleistung auf das nächste Level heben willst (Training): Der Weg zum Erfolg ist selten eine einzelne Straße. Er ist ein Netzwerk aus Maßnahmen, die alle auf ein großes Ziel ausgerichtet sind.
In den letzten Jahren hat die neurozentrierte Trainingslehre die Trainingswelt revolutioniert. Sie hat uns gezeigt, dass viele deiner Blockaden und Leistungsgrenzen nicht nur in deiner Muskulatur, sondern in deinem Gehirn, deinem obersten Steuerungsorgan, liegen.
Aber wie baust du aus diesem Fundus an Übungen – von Augen- und Gleichgewichtsübungen bis hin zu klassischen Kniebeugen – ein Programm auf, das für dich wirklich funktioniert?
Der fundamentale Fehler vieler Trainingsansätze ist die strikte Trennung von Methoden.
Die Realität: Ob du eine Übung dem klassischen Krafttraining oder der neurozentrierten Ecke zuordnest, spielt für die Programmlogik keine Rolle. Du nutzt alle Maßnahmen, die nachweislich auf dein Ziel einzahlen.
Der Bau deines zielführenden Programms folgt einem einfachen Kreislauf: Bevor du eine einzige Übung auswählst, musst du wissen, was du verbessern willst.
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Dein Reha-Ziel: Wiederherstellung der vollen Beweglichkeit im Kniegelenk; Schmerzfreiheit bei der Ausführung einer bestimmten Bewegung.
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Dein Performance-Ziel: Erhöhung deiner Sprintgeschwindigkeit; Verbesserung deiner Reaktion/Wahrnehmung von Gegnern.
Dein Programm ist nur so gut wie die Assessments, die ihm vorausgehen. Diese dienen dazu, die "Bremsen" zu identifizieren, die deinen Fortschritt behindern:
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Klassische Assessments: Sprungtests, Krafttests (z.B. 1RM), Beweglichkeits-Screens.
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Neuro-Assessments: Visuelle Tests (z.B. Sakkaden-Genauigkeit), Gleichgewichts-Tests (Romberg), Vestibuläre Tests.
Du wählst nun die Werkzeuge, die deine identifizierten Schwachstellen beheben und dich deinem Ziel schneller und effizienter näherbringen. Nachdem du eine neue Übung oder Intervention durchgeführt hast, musst du sofort überprüfen, ob sich der Ausgangswert verbessert hat.
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Dein Beispiel: Du hast einen Schulter-Mobilitäts-Screen durchgeführt, der schlecht war. Du führst 3 Minuten lang eine vestibuläre Übung (Kopfrotationen) durch.
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Überprüfung: Führe den Schulter-Screen sofort erneut durch.
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Ergebnis A (Verbesserung): Die neurozentrierte Übung ist ein Hebel und wird in dein Aufwärmen integriert.
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Ergebnis B (Keine Änderung): Die Übung ist ineffektiv. Du probierst eine andere neurozentrierte Übung (z.B. Augenfolgebewegungen) oder eine klassische Mobilitätsübung.
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Wichtig: Durch dieses sofortige Re-Assessment stellst du sicher, dass das Programm nicht nur theoretisch, sondern individuell für dich funktioniert. Nur die Übungen, die direkt eine positive Veränderung bewirken, bleiben in deinem Plan.
Das effektivste Trainings- oder Therapieprogramm ist das, welches methoden-offen ist und sich auf die messbare Zielerreichung konzentriert. Die Kombination aus Gehirn-optimiertem Input (Neuro) und struktureller Belastbarkeit (Krafttraining) führt dich schneller und effizienter zum gewünschten Leistungsstand – denn am Ende zählt nur das, was auf dem Platz, im Alltag oder im Test messbar ist.
Viel Erfolg beim Training!
Yassin & Team
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